Deutschland auf den Zahn gefühlt
„Deutschland auf den Zahn gefühlt“ ist der Name einer wissenschaftlichen Studie zur Erforschung der Mundgesundheit der Bevölkerung in Deutschland. Seit 1989 beurteilen dafür etwa alle 8 Jahre Zahnärztinnen und Zahnärzte die Mundgesundheit ausgewählter Personen. Für diese Untersuchungen werden verschiedene Altersgruppen ausgewählt. „Deutschland auf den Zahn gefühlt“ wird auch „Sechste Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS • 6)“ genannt. Das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) leitet die Studie.
Hintergrund
Die DMS • 6 setzt sich aus mehreren Modulen zusammen, die für den Zeitraum 2021 bis 2023 geplant sind. Die Studie "Zahn- und Kieferfehlstellungen bei Kindern" ist das erste Modul der DMS • 6, mit der die Mundgesundheit zufällig ausgewählter Personen in ganz Deutschland systematisch analysiert wird. Von Januar bis März 2021 wurden an 16 verschiedenen Orten in Deutschland annährend 700 Kinder im Alter von acht und neun Jahren wissenschaftlich untersucht. Die DMS • 6 dient unter anderem als abgesicherte Grundlage für die künftige Ausrichtung der zahnärztlichen Versorgung und gesundheitspolitischer Grundsatzentscheidungen. Zudem soll die Untersuchung zu noch besseren Strukturen und Prozessen in Zahnarztpraxen beitragen.
Zahn- und Kieferfehlstellungen bei Kindern – ausgewählte Ergebnisse
- 10,0 Prozent der Studienteilnehmenden wiesen ausgeprägte Zahnfehlstellungen auf, die aus medizinischen Gründen eine Behandlung erforderlich machen.
- 25,5 Prozent der Studienteilnehmenden wiesen stark ausgeprägte Zahnfehlstellungen auf, die aus medizinischen Gründen dringend eine Behandlung erforderlich machen.
- 5,0 Prozent der Studienteilnehmenden wiesen extrem stark ausgeprägte Zahnfehlstellungen auf, die aus medizinischen Gründen unbedingt eine Behandlung erforderlich machen.
- Kariesfreie Studienteilnehmende hatten seltener einen kieferorthopädischen Versorgungsbedarf als Kinder mit Karieserfahrung (37,1 Prozent vs. 44,7 Prozent).
- Bei einem kieferorthopädischen Versorgungsbedarf besteht häufig auch eine Einschränkung der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität mit Schwierigkeiten beim Kauen von Nahrung. Gleichzeitig waren Studienteilnehmende ohne kieferorthopädischen Versorgungsbedarf häufiger kariesfrei. Diese Assoziationen geben Hinweise auf den medizinisch-prophylaktischen Charakter einer kieferorthopädischen Behandlung.
Weitere Informationen zur DMS • 6 beim IDZ
Logo der Sechsten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS • 6)
DMS • 6: Studie „Zahn- und Kieferfehlstellungen bei Kindern“ - Zusammenfassung der Studie
DMS • 6: Studie „Zahn- und Kieferfehlstellungen bei Kindern“ - Langfassung der Studie
DMS • 6: Studie „Zahn- und Kieferfehlstellungen bei Kindern“ - Grafiken
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