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Neben Zahnbürsten und Zahnpasta bietet der Handel eine Vielfalt weiterer Hilfsmittel für eine gründliche Zahnpflege. Wir stellen Ihnen die wichtigsten vor.
Zahnseide
Zur Reinigung der Zahnflächen, die mit der Bürste nicht erreicht werden können, hilft Zahnseide. Bei diesem Produkt für die Pflege der Zahnzwischenräume ist mittlerweile das Angebot groß und ermöglicht eine individuelle Auswahl.
Angeboten wird Zahnseide
- in Form eines dünnen seidigen Fadens, geeignet für enge Zahnzwischenräume (daher der Name, obwohl es sich nicht um Seide, sondern um eine spezielle Kunstfaser handelt),
- in Form von zusätzlich gewachster und glatter Zahnseide – mit und ohne Aroma (z. B. Pfefferminze) und Fluoriden,
- in Form von plustrigen, leicht aufgerauten Fäden ("Superfloss"), geeignet für breitere Zahnzwischenräume,
- in Form von Bändern ("tape"),
- in Form von abwechselnd dünnen, festen Fäden und dicken, aufgerauten Bereichen speziell für Zahnbetterkrankungen, aber auch für größere Zahnzwischenräume.
Wenn es Ihnen leichter fällt, einen fertig gespannten Faden in einem Haltegerät durch die Zahnzwischenräume zu führen statt einen Faden zwischen den Fingern zu spannen, finden Sie auch solche Angebote in größerer Auswahl.
Zahnzwischenraumbürstchen
Diese Hygienehilfsmittel sind sehr nützlich. Sie erledigen die gleiche Aufgabe wie die Zahnseide, nämlich die Reinigung der Zahnzwischenräume. Aber: Das können sie meist besser als die Fäden und sind besonders bei festen Zahnspangen eine gute Wahl. Viele Menschen bekommen mit den runden Bürstchen, die einem "Mini-Flaschenreiniger" ähneln, den Bereich zwischen ihren Zähnen damit deutlich sauberer. Zahnzwischenraumbürstchen werden vor allem dann empfohlen, wenn sich eine Patientin oder ein Patient in einer Parodontal(Zahnfleisch)-Behandlung befindet. Die winzigen Borsten kommen noch besser an versteckte Zahnbeläge als die Zahnseide. Solche Zahnzwischenraumbürstchen gibt es in unterschiedlichen Stärken für unterschiedlich große Bereiche zwischen den Zähnen. Erhältlich sind sie z. B. in Apotheken oder in Drogerien.
Ehe man zugreift, ist eine Beratung beim Zahnarzt oder der Prophylaxehelferin bzw. dem Prophylaxehelfer notwendig: Wenn die Größe nicht die richtige ist und Sie nicht gelernt haben, wie man sie zwischen die Zähne führt, kann bei unsachgemäßer Handhabung leicht das Zahnfleisch verletzt werden. Möglicherweise sind sogar unterschiedliche Stärken für unterschiedliche Bereiche im Mund notwendig. Zahnzwischenraumbürstchen sind keine Wegwerfartikel, Sie können das Borstenbüschel auswechseln. Allerdings sind sie zu zart und deshalb zu empfindlich, um mehrere Wochen zu halten.
Zahnhölzchen
Solche Hölzchen erinnern optisch ein wenig an Zahnstocher, aber das sind sie nicht wirklich und es wird auch nicht wirklich gestochert. Zahnhölzchen sind aus splitterarmem Holz, besitzen einen dreieckigen Querschnitt und sind an der Spitze so abgerundet geformt, dass sie das Zahnfleisch nicht pieksen und verletzen.
Manche Sorten sind mit Fluorid getränkt. Diese Hölzchen sind günstig für unterwegs, um unappetitliche Speisereste aus den Zähnen zu entfernen, reichen aber nicht in die Zahnzwischenräume und reinigen die Zähne auch nicht von Belägen. Sie sind ein zusätzliches Hilfsmittel, aber ersetzen nicht Zahnbürste und Zahnseide.
Munddusche
Manche Menschen schwören auf ihre Munddusche und fühlen sich erst danach wirklich richtig erfrischt im Mund. Eine Munddusche ist vor allem Geschmackssache. Sie entfernt grobe Essensreste, reinigt aber die Zähne nicht von Zahnbelägen. Eine Munddusche ersetzt also nicht die Zahnbürste.
Ob ein solches Gerät im individuellen Fall sinnvoll ist, hängt auch vom generellen Zustand der Mundgesundheit ab. Am Besten fragen Sie vor der Anschaffung Ihre Zahnärztin oder Ihren Zahnarzt. Wenn der Wasserstrahl im Mund einfach nur Spaß macht, ist auch das ein akzeptabler Grund für die Anschaffung, denn in der Regel schadet die Munddusche nicht. Außerdem: Mundpflege ist ja nicht nur Pflicht, sondern soll auch ein gutes Gefühl vermitteln und im besten Fall sogar Spaß machen!
Mundspülungen und Mundspüllösungen
Die Bezeichnung klingt sehr ähnlich, aber es geht um unterschiedliche Produkte: Mundspülungen dienen der Frische und Hygiene, liefern einen appetitlichen Geschmack und spülen grobe Essensreste weg. Mundspüllösungen sind Medikamente, vor allem antibakterielle, die besonders bei Zahnfleischerkrankungen zur Bekämpfung der Bakterienbesiedelung in Zahnfleischtaschen eingesetzt und bei entsprechender Indikation von der Zahnärztin oder vom Zahnarzt verschrieben werden.
Ausführliche Informationen zu Mundspülungen finden Sie hier.
Zungenschaber
Zungenschaber entfernen Beläge von der Zunge. Untersuchungen haben ergeben, dass solche Beläge häufig für anhaltenden Mundgeruch (Halitosis) verantwortlich sind; die für die Entfernung solcher Beläge entwickelten Zungenschaber entfernen sie schonend.
Zahnputz-Uhr
Das ist kein Gerät zum Zähneputzen, aber trotzdem nützlich: Eine kleine Sanduhr zeigt an, wann die empfohlene Putzzeit von rund drei Minuten vorbei ist. So lange dauert es mindestens, bis man alle Zähne im Ober- und Unterkiefer von allen Seiten und dazwischen sauber geputzt hat. Eine derartig intensive Zahnputzaktion ist einmal täglich, vor dem Schlafengehen, ausreichend. Drei Minuten ist auch in etwa die Zeit, die die Fluoride in der Zahnpasta benötigen, um sich in den Zahnschmelz einzulagern. Wer zu früh fertig ist, verschenkt diese starke Hilfe. Auch Kinder lieben die Zahnputzuhr. Sie ist in Apotheken und Drogeriemärkten erhältlich.
Kaugummi
Eine Sonderrolle spielt das Kaugummi: Zahnärztinnen und Zahnärzte empfehlen nach Mahlzeiten, wenn man sich nicht die Zähne putzen kann, das Kauen von zahnfreundlichen (also zuckerfreien) Kaugummis. Aber nicht, weil das Kaugummi selbst für sauberere Zähne sorgt, sondern weil beim Kauen über eine längere Zeit eine größere Menge Speichel produziert wird. Dieser spült einerseits gröbere Beläge von den Zähnen, hilft aber auch, die zahnschädigende Säure im Mund zu neutralisieren, die vor allem durch zuckerhaltige Nahrungsmittel entstanden ist.
Wenn Sie irgendwelche Fragen zur Zahn- und Mundhygiene haben und wenn Sie vor allem wissen wollen, mit welchen Hilfsmitteln Sie die besten Ergebnisse erzielen können, fragen Sie Ihre Zahnärztin. Sie gibt Ihnen je nach Mund- und Gebisssituation Tipps.
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