Artikel
Beschluss
Die Vertreterversammlung der KZBV fordert Politik und Selbstverwaltung auf, gezielt Maßnahmen zur Förderung der Niederlassung insbesondere junger Zahnärztinnen und Zahnärzte zu ergreifen, um eine wohnortnahe und flächendeckende Versorgung auch für die Zukunft sicherzustellen. Für den Weg in die eigene Praxis sind verlässliche und stabile Rahmenbedingungen, Planungssicherheit und die Schaffung gründungsfreundlicher Bedingungen zentrale Voraussetzungen.
Begründung
Die Sicherstellung einer wohnortnahen, flächendeckenden und qualitativ hochwertigen Versorgung ist eine Daueraufgabe, bei der sowohl die Selbstverwaltung als auch die Politik auf allen Ebenen (Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik) gleichermaßen gefordert ist. Es ist daher zu begrüßen, dass mit dem Intensivpflege- und RehabiIitationsstärkungsgesetz (IPReG) die Sicherstellungsinstrumente (Strukturfonds, Eigeneinrichtungen der KZVen, SicherstelIungszuschläge) nun auch für die vertragszahnärztliche Versorgung ermöglicht wurden.
Gleichwohl im Bereich der allgemeinzahnärztlichen Versorgung derzeit kein Planungsbereich unterversorgt ist, steht bei einer prognostischen Betrachtung zu befürchten, dass sich dieses Bild in den nächsten fünf bis zehn Jahren in ländlichen Regionen sowohl der alten a|s auch der neuen Bundesländer ändern könnte. Um drohender Unterversorgung aktiv entgegenzuwirken, müssen die Attraktivität und Chancen der Niederlassung, insbesondere im ländlichen Raum, nachhaltig gefördert werden. Mit Blick auf die hohen Investitionskosten für eine eigene Praxis braucht es verlässliche Rahmenbedingungen und Planungssicherheit, um die Niederlassungsbereitschaft im Berufsstand zu erhöhen. Gründungsfreundliche Bedingungen setzen auch einen Abbau der hohen Bürokratielast und die Abkehr von einer abschreckenden Sanktionspolitik voraus. Überbordende Regulierung bei der Gründung und steigender Verwaltungsaufwand in den zahnärztlichen Praxen schrecken insbesondere junge Zahnärztinnen und Zahnärzte von der eigenen Niederlassung ab.