Erfahrungsbericht zum E-Rezept von Dr. Dirk Bredthauer
Zahnarztpraxen sind beim E-Rezept überdurchschnittlich aktiv. Im Rahmen der verlängerten Testphase erproben Zahnärztinnen und Zahnärzte die digitalen Verordnungen im Alltag. Einer davon ist, der in Steinhude, einer niedersächsischen Gemeinde direkt am Steinhuder Meer, eine Zahnarztpraxis führt. Im Gespräch mit der KZBV berichtet er von seinen ersten Erfahrungen mit dem E-Rezept.
„Unsere Mitarbeiterin Frau Turan war die treibende Kraft beim E-Rezept. Sie hat sich um alles gekümmert und die Voraussetzungen in unserer Praxis geschaffen“, berichtet Dr. Bredthauer. Dabei wurde sie eng vom Softwarehersteller begleitet. „Die Firma DENS hat uns super unterstützt“, berichtet Frau Turan, die über ein Rundschreiben der KZV Niedersachsen auf das E-Rezept aufmerksam wurde. Heute erstellt die Praxis so viele E-Rezepte wie möglich, sodass das Handling mittlerweile gut erprobt ist. „Selbst fragen unsere Patientinnen und Patienten noch nicht danach, aber wir bieten es an und dann werden sie neugierig“, erklärt Frau Turan, die in den Patientengesprächen dann immer auch auf die E-Rezept-App der gematik hinweist. „Leider wird die bislang kaum genutzt.“
Bei der Werbung muss nachgebessert werden
Hier sieht die Praxis auch den größten Verbesserungsbedarf beim E-Rezept. „Es braucht mehr Werbung, wie etwa Flyer in der Praxis, damit die Patientinnen und Patienten die neue Anwendung auch mitbekommen. Nur so kann gewährleistet werden, dass sich die Versicherten mit dem E-Rezept befassen und auch die Vorteile der App-Nutzung erkennen.“ Denn hier erkennt die Praxis einen wesentlichen Vorteil des E-Rezepts: „Die Nutzung der App ermöglicht es, E-Rezepte papierlos zu übermitteln. Je nach Behandlungsfall müssten Patientinnen und Patienten dann für eine Verordnung gar nicht mehr in die Praxis kommen“, weist Dr. Bredthauer auf das telemedizinische Potential des E-Rezepts hin. Dafür müssten die Versicherten das E-Rezept aber besser kennenlernen und das Handling erlernen.
E-Rezept kann mit einfacher Umsetzung punkten
Die Praxis selbst hat sich vor allem über ihren Softwarehersteller informiert und die Umstellung dann ohne Schulung durchgeführt. „Eine kurze Einführung war ausreichend, um das E-Rezept im Praxisalltag zu etablieren“, berichtet Frau Turan. Mit der elektronischen Signatur kommen die drei Zahnärzte der Praxis ebenfalls gut zurecht: „Die Signatur funktioniert bislang ohne Probleme“, informiert Dr. Bredthauer. Die Komfortsignatur, die zurzeit noch nicht genutzt werden kann, soll perspektivisch zum Einsatz kommen, um dann elektronische Dokumente noch schneller signieren zu können. Auch für die Praxissoftware wird noch ein Update erwartet, dass die Abläufe beschleunigen wird.
Testphase nutzen, um Abläufe vorab zu erproben
Die Teilnahme an der Testphase bewertet die Praxis gerade mit Blick auf diese Abläufe als sehr wichtig. „Wir wollten die Schritte erproben und uns anpassen, bevor das E-Rezept verpflichtend in die Versorgung kommt“, erklärt Dr. Bredthauer die Chance, die mit der Testteilnahme verbunden sind. „Bei so einem großen Projekt gibt es naturgemäß kleinere und größere Tücken, aber die Umsetzung in der Praxis lässt sich mit ein wenig Engagement gut bewerkstelligen.“
Dieser Erfahrungsbericht wurde im April 2022 geschrieben.