Erfahrungsbericht von Praxismanagerin Karin Willems-Krämer
Zahnarztpraxen sind beim E-Rezept überdurchschnittlich aktiv. Viele Zahnärztinnen und Zahnärzte erproben die digitalen Verordnungen im Alltag. Einer davon ist Prof. Dr. Dr. Gernot Weibrich, der mit mehreren Kolleginnen und Kollegen drei Praxen in Mainz und eine Praxis in Worms führt. Im Gespräch mit der KZBV berichtet seine Praxismanagerin Karin Willems-Krämer von ihren Erfahrungen mit dem E-Rezept.
Die Praxis hat im Juli begonnen, E-Rezepte zu erstellen. „In unseren Standorten werden insgesamt pro Tag bis zu zwölf Verordnungen ausgestellt“, erklärt Willems-Krämer. Die meisten würden jetzt elektronisch verordnet. „Aber es muss dennoch hin und wieder auf das Muster 16 zurückgegriffen werden, zum Beispiel, wenn ältere Patienten sich noch nicht umstellen möchten.“ Obwohl das E-Rezept in Rheinland-Pfalz noch freiwillig ist, hat sich die Praxis frühzeitig entschieden, Erfahrungen mit dem E-Rezept zu sammeln. „Unsere KZV hat uns hier sehr gut mit Informationen unterstützt. Wir haben dann intern einige Probeläufe durchgeführt, Kontakt mit Apotheken vor Ort aufgenommen und dann begonnen, unseren Patienten E-Rezepte auszustellen“, berichtet Willems-Krämer. „Durch dieses Vorgehen und hilfsbereite Ansprechpartner in der KZV und bei unserem Praxissoftwarehersteller Dampsoft haben wir uns gut vorbereitet gefühlt.“ Auch die elektronische Signatur der E-Rezepte klappe bislang gut – auch ohne Komfortsignatur, welche die Praxis noch nicht nutzt. Der Einsatz sei aber geplant und die Praxis erhoffe sich dadurch eine weitere Erleichterung.
Patienten fehlen Informationen zum E-Rezept
Die signierten E-Rezepte wurden bislang ausschließlich als Ausdrucke ausgehändigt. „Es besteht von Seiten der Patienten kaum Interesse an der E-Rezept-App der gematik“, so Willems-Krämer. Auch sonst sei das Interesse bei den Patienten am E-Rezept nicht besonders stark ausgeprägt: „Selbstständig hat uns noch keiner unser Patienten nach dem E-Rezept gefragt.“ Die Praxis wünscht sich deshalb eine bessere Aufklärung durch die Krankenkassen. „Die Patienten müssen die Möglichkeiten, vor allem die App, kennen. Es wäre daher wünschenswert, wenn die Krankenkassen ihre Mitglieder noch umfangreicher informieren würden, damit die digitalen Einlösewege besser funktionieren und auch ein flächendeckender Einsatz möglich wird.“ In der Gesamtschau ist die Praxis aber bislang zufrieden mit dem E-Rezept. „Die Umstellung ist uns nicht schwergefallen, aber damit das E-Rezept seine Vorteile auch wirklich ausspielen kann, müssen mehr Patienten die E-Rezept-App der gematik nutzen oder alternative Einlösewege für das E-Rezept etabliert werden“, fasst Willems-Krämer ihre Erfahrungen mit dem E-Rezept zusammen.
Dieser Erfahrungsbericht wurde im Oktober 2022 geschrieben.