Erfahrungsbericht zum E-Rezept von Dr. Jan und Dr. Christine Fischer
Zahnarztpraxen sind beim E-Rezept überdurchschnittlich aktiv. Viele Zahnarztpraxen erproben die digitalen Verordnungen im Alltag. Eine davon ist die Gemeinschaftspraxis von Dr. Jan und Dr. Christine Fischer in Arnsberg. Im Gespräch mit der KZBV berichten sie von ihren ersten Erfahrungen mit dem E-Rezept.
Im Rahmen des Rollouts des E-Rezepts in der Startregion Westfalen-Lippe, der am 1. September 2022 gestartet ist, hat die Praxis begonnen, E-Rezepte zu erstellen. „Wir haben aktuell ein gutes Duzend E-Rezepte ausgestellt. Bislang ohne technische Probleme“, berichtet Thomas Mewes, Verwaltungsleiter der Praxis, die durch die KZV Westfalen-Lippe auf das E-Rezept hingewiesen worden ist. Mit deren Hilfe und der Unterstützung des Praxissoftwareherstellers habe man sich an das E-Rezept herangewagt. Die Umgewöhnung dauere zwar noch an, kompliziert sei das E-Rezept aber nicht. Ebenfalls problemlos verlief die Zusammenarbeit mit den Apotheken vor Ort. „Die Apotheke, welche die meisten unserer Patienten nutzen, hat uns von Anfang an tatkräftigt unterstützt“, berichtet Mewes.
Damit die Praxis die elektronischen Signaturen für das E-Rezept schneller und bequemer ausführen kann, wurde die Komfortsignatur eingerichtet. „Die funktioniert sehr gut, auch wenn die Einrichtung etwas gedauert hat“, so Mewes. Mit der Komfortsignatur kann die Praxis mit nur einer PIN-Eingabe täglich bis zu 250 Dokumente elektronisch signieren. Neben E-Rezepten auch elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) und Heil- und Kostenpläne im Rahmen des EBZ.
Tokenausdruck und Patientenaufklärung kosten noch Zeit
Als störend empfindet die Praxis, dass bis jetzt noch keiner ihrer Patienten die E-Rezept-App der gematik nutzt. „Wir haben deshalb bislang alle E-Rezepte ausgedruckt“, berichtet Mewes. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) will hier Abhilfe schaffen und die Patienten besser über die Möglichkeiten zur Einlösung von E-Rezepten informieren. Hierzu erhalten die Praxen in Kürze Informationsmaterialien für ihre Patienten.
Die Gemeinschaftspraxis Dr. Fischer sieht genau hier auch Verbesserungsbedarfe für das E-Rezept: „Die Patienten müssen besser aufgeklärt werden und vor allem die E-Rezept-App der gematik nutzen“, so Mewes. Denn nur dann kann das E-Rezept sein Potential ausschöpfen, zum Beispiel in dem über die App die E-Rezepte von (pflegebedürftigen) Angehörigen mitverwaltet und eingelöst werden.“
Damit diese Verbesserungsbedarfe identifiziert und umgesetzt werden, engagiert sich die Praxis im Rahmen des E-Rezepts-Rollouts und nimmt regelmäßig an Austauschrunden und Befragungen der KZV Westfalen-Lippe teil. Das erzeugt zwar einen gewissen Aufwand, aber mit der frühzeitigen Einführung des E-Rezepts in die Praxisabläufe können sich die Praxen gut aufstellen und den Prozess aktiv mitgestalten.
Dieser Erfahrungsbericht wurde im September 2022 geschrieben.