Dialog
Vorwort
"Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab." In vielerlei Hinsicht spiegelt dieses Zitat des Philosophen Karl Raimund Popper die Arbeit der Zahnärzteschaft wider. Denn in der Zahnmedizin gibt es für einen bestimmten Befund oft mehrere verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, zwischen denen man entscheiden muss. Ausführliche und transparente Beratungsgespräche mit den Patienten zählen daher zu unserem Berufsalltag. Wir treten ein für ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Patient und Zahnarzt und wollen eine gemeinsame Entscheidungsfindung. Natürlich geht das nur, wenn wir mit den Patienten auf Augenhöhe kommunizieren.
Die KZBV ist der Spitzenverband der siebzehn kassenzahnärztlichen Vereinigungen in den Ländern, und jede regionale Vertretung hat ihre eigene Perspektive. Wir stehen daher mit unseren Mitgliedern in einem kontinuierlichen und intensiven Austausch. Denn so ist es möglich, unterschiedliche Prioritäten offen zu diskutieren und gemeinsame Positionen zu finden, mit denen wir als Stimme und Sprachrohr der Vertragszahnärzte in Deutschland nach außen treten können.
Das Gesundheitswesen ist ein sehr komplexes Politikfeld mit einer Vielzahl von Akteuren. Tragendes Ordnungsprinzip ist die Selbstverwaltung und damit die eigenverantwortliche und partnerschaftliche Gestaltung der medizinischen Versorgung durch diese Akteure. Wir setzen uns intensiv dafür ein, dass die Besonderheiten der zahnmedizinischen Versorgung in der Gesetzgebung sowie in den Strukturen der Selbstverwaltung ausreichend berücksichtigt werden und sehen es als unsere Aufgabe, aktiv und konstruktiv an der zukunftsfesten Weiterentwicklung des Gesundheitswesens in Deutschland mitzuwirken – sowohl in Versorgungs- als auch in Finanzierungsfragen.
Jenseits von Politik und Selbstverwaltung beeinflussen gesamtgesellschaftliche Entwicklungen unsere Arbeit. Bestes Beispiel dafür ist der demografische Wandel, der auch die zahnmedizinische Versorgung vor große Herausforderungen stellt. Um zielgerichtete Lösungen zur Bewältigung dieser großen Aufgaben entwickeln zu können, ist der Dialog mit gesellschaftlichen Kräften unabdingbar für uns. Sozial- und Wohlfahrtsverbände werden zu immer wichtigeren Partnern.
Egal, mit wem, auf welcher Ebene oder zu welchem Thema wir auch sprechen: Die Verhandlungsergebnisse müssen stets der Weiterentwicklung der zahnmedizinischen Versorgung dienen und dürfen nicht nur der kleinste gemeinsame Nenner divergierender Meinungen sein. Dann werden aus Diskussionen Dialoge.
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